Frauen AG zeigt sich verstimmt über städtische Vorlage zur Werbewatch-Grupppe

Heidelberg. Am heutigen Freitag, dem 13. März 2015 feiert sich die Stadt Heidelberg selbst. Es wird anlässlich des Beitritts Heidelbergs zur Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus der UNESCO (European Coalition of Cities against Racism „ECCAR“) feierlich geladen. Der Beitritt ist fantastisch und wird von der Heidelberger Frauen AG mehr als begrüßt. Nichtsdestotrotz zeigen sich die Frauen mehr als verstimmt darüber, dass hier scheinbar nur Symbolpolitik betrieben wird und den Worten keine Taten folgen!

So kündigt die Stadt und der Schirmherr OB Würzner vollmundig an, künftig noch konsequenter gegen Diskriminierung, Vorurteile und Ausgrenzung vorzugehen und das friedliche Zusammenleben seiner Einwohnerinnen und Einwohner weiter fördern zu wollen. Diese Aussagen werden von der aktuellen Vorlage des Amts für Chancengleichheit zur Einrichtung einer Werbewatch-Gruppe jedoch konterkariert. Die Arbeitsgemeinschaft Heidelberger Frauenverbände und –gruppen zeigt sich überaus überrascht und verärgert.

„Ein wirklicher Meilenstein in der Antidiskriminierungspolitik der Stadt Heidelberg wäre es gewesen, wenn der Antrag im Gemeinderat zur Einrichtung einer Werbewatch-Gruppe ernsthaft vom Amt für Chancengleichheit umgesetzt worden wäre!“, so Martina Weihrauch, die Vorsitzende der AG, zu der aktuellen Vorlage der Stadt.

Es sollten allen städtischen Akteurinnen und Akteuren ein Anliegen sein, dass diskriminierende Werbung – egal ob sexistisch oder rassistisch – endlich in institutionalisierter Art und Weise und nicht nur durch ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit, in Angriff genommen wird. Für echte langfristige Veränderungen bei Diskriminierungen reicht es eben nicht, nur symbolisch Vereinbarungen zu unterzeichnen. „Die Stadt versäumt es, für wirkliche Veränderungen im öffentlichen Raum einzutreten. Wir erwarten hier mehr.“, stellt Weihrauch klar.

Die Heidelberger Frauen-AG fordert die Stadt und das Amt für Chancengleichheit auf, ein klares Zeichen für Toleranz und Vielfalt und gegen Rassismus zu setzen und zwar durch die Einrichtung einer Werbewatch-Gruppe nach Vorschlag der AsF Heidelberg. Deshalb lehnt die AG Modell 1 der Beschlussvorlage ab und fordert die Stadt auf, dringend nachzubessern!

Kontaktieren Sie uns bei Nachfragen gerne unter kontakt@heidelbergerfrauenverbaende.de oder rufen Sie uns an: 0179 / 13 62 841 (Martina Weihrauch).

Weitere Infos

Europäische Städtekoalition gegen Rassismus

Die europäische Städtekoalition gegen Rassismus der UNESCO besteht seit 2004. Das Konzept basiert auf der Einsicht, dass Diskriminierung vor Ort entsteht und demnach auch vor Ort bekämpft werden muss.

Statement der Stadt Heidelberg

Hintergrund

Die Beschlussvorlage der Stadt Heidelberg und den Verlauf finden Sie hier.

Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat am 24. Juli 2014 einen Antrag zu Einrichtung einer Werbewatchgruppe im Heidelberger Gemeinderat eingebracht.

Der AsF-Vorschlag zu einem Kriterienkatalog für eine Werbewatch-Gruppe ist hier (PDF) zu finden.

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